Idee und Text von Elke Leithner-Steiner

Demut
Ich blicke auf die vergangenen Wochen voller Dankbarkeit zurück. Was für eine schöne Zeit! Obwohl sich im Außen nichts verändert hat, begleitet mich eine ständige, liebevolle Freude tief in mir durch die Tage.
Ich habe das Gefühl, als würde mein Herz, unbeeindruckt von Lebensbegebenheiten, voller Lebendigkeit glänzen und strahlen. Und zu diesem Gefühl gesellt sich ein aufrichtiger Stolz auf meinen bisherigen Weg!
Gerade eben bin ich beim Einkaufen auf dem Wochenmarkt. Ich stehe vor einem Stand voller Früchte und bewundere seine Fülle und Farbenpracht. Ich greife nach den Orangen.
Als ich eine besonders große Orange in der Hand halte, zwinkere ich ungläubig mit den Augen, denn darin zeigt sich mir plötzlich das vertraute Gesicht meiner lebensklugen Inneren Herzensfreundin, meiner Lianenfrau.
Überrascht starre ich auf ihr Bild. Da höre ich sie auch schon sprechen:
„Du hast dir das Gefühl der reinen Freude am Dasein erobert! Du fühlst dein Sein in der Liebe! Ich gratuliere dir!
Das ist jetzt ein Neustart! Denn Liebe ist eine Schöpfungsenergie!
Verstehe, dass es nicht der Gesang der Erde ist, dass etwas bleibt, wenn es gerade gut ist.
Die Schönheit der Natur ist so viel größer, als darum zu bitten, dass etwas bleibt. Ihr würdet ein Kind auch nicht bitten, nicht mehr zu wachsen!
Ihr heilt vor allem durch das Weitergehen. Das ist die neue Art zu lieben!
Demnach heißt die nächste Haltung, die du fühlen sollst „Ich gehe nach vorne!“
Die Erde ist keine zu konsumierende Erde.
Der Mensch ist nicht der von der Erde Abholende. Er ist kein Wegelagerer.
Der Mensch ist der Erde gebende Prozess: Er ist der Wegebauer, der aktive Impulsgeber!
Also begib dich unkompliziert in den Schaffensprozess. Handle im Lieben und liebe im Handeln.
Währenddessen kommen die Gefühlsimpulse von Bewunderung, Ehre, Dankbarkeit, Demut. Und dann aktiviere Deine Schöpferkraft, indem du das „weiter“ aussprichst.
So ist der geistige Weg des Schöpfertums. Das ist die göttliche Beziehung mit dem Leben.“
Nach diesen ungewöhnlich langen Ausführungen verschwindet das Gesicht meiner Lianenfrau und ich sehe in der Orange, die ich immer noch in der Hand halte, stattdessen diese Bilder:
Innere Welt
Ein großer, knorriger Baum steht seit ewigen Zeiten am Rande eines langen Sandstrandes und überblickt väterlich das Meer. In ihm wohnt seit Anbeginn seines Seins ein weibliches Baumwesen.
Tagtäglich beobachtet das Wesen die Fischer des Dorfes, wie sie vor Morgengrauen hinaus aufs Meer fahren. Jedes Mal, wenn sie wieder an Land sind, bedanken sie sich bei Mutter Erde für den Fang und eilen heim in ihr Dorf.
Doch mit wachsender Sorge stellen die Männer fest, dass sie immer weniger Fische fangen. Eines Tages kommen sie tatsächlich mit fast leeren Netzen wieder zurück.
Voller Verzweiflung und mit hängenden Köpfen setzen sie sich in den Sand und suchen nach einer Lösung. Was nur tun? Wie unsere Familien ernähren?
Da beschließt das Baumwesen voller Mitgefühl, den Männern zu helfen. Es verlässt den Baum und setzt sich zu ihnen. Die Fischer können sich nicht erklären, wo diese hochgewachsene Frau plötzlich hergekommen ist.
„Wenn ihr das Meer ausfischt, euch für die Fische zwar bedankt, aber nichts Neues dazu gebt, dann nützt die Dankbarkeit gar nichts! Dann habt ihr ein leeres Meer.
Ihr müsst den nächsten Schritt tun: Ihr müsst pflanzen, weiter bauen, das nächste Feuer anmachen, nach vorne denken!
Indem ihr es fühlt und dem Leben sagt: Danke für die Fische. Lasst uns das nächste Mal wieder Fische fangen!“
Verdutzt starren die Männer auf die Sprechende. Und während ihre Worte noch in ihnen nachklingen, erhebt sie sich und entfernt sich auf ebenso mysteriöse Weise wie sie gekommen ist.
Keiner spricht auch nur ein Wort. Irgendwann stehen auch sie auf und gehen schweigsam in ihr Dorf zurück.
Sie haben auch später nie über die Erscheinung dieser Frau gesprochen. Sie fuhren weiterhin beharrlich zum Fischfang aufs Meer hinaus und mit der Zeit wurden die Netze immer voller.
Da wussten die Männer, dass sie in Gedanken alle den Rat der Frau befolgten.
Zurück in der Realität
Wieder blicke ich auf die kräftige Farbe der reifen Orange in meiner Hand. Die Bilder darin haben sich verflüchtigt.
Da ruft es laut in mir: „Liebes Leben, was für eine herrliche Frucht! Lass uns so weitermachen! Es wird neue Orangen geben!“
Schmunzelnd lege ich die Orange in mein Einkaufsnetz, bezahle und gehe weiter.
Erkenntnis
Das Leben und ich sind ein Team.
Idee und Text von Elke Leithner-Steiner
Kunst von Birgit Neururer
#01 zum Anfang der Geschichte
Zum Anhören im YouTube Podcast – Das Licht der Lianenfrau
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