#38 Weibliches Tun

Text von Elke Leithner-Steiner

Das Licht der Lianenfrau - Weibliche Kraft leben - Malerei Ausdruck von  Emotion mit Licht, Farbe und Form. Acryl auf Leinwand, 40x120 cm. 
Titel: Geheim Bünde
von birgitneururer.com
Kunst von Birgit Neururer

Tatkraft

Ich stehe am Fenster und beobachte meinen Mann. Erst gestern sprachen wir von einem neuen Zaun vor dem Haus. Und jetzt ist er schon dabei, dieses Vorhaben umzusetzen.

Er hat einen Nachbarn um Hilfe gebeten, sich das notwendige Material besorgt und ist mit Feuereifer bei der Arbeit. Ich bewundere wirklich seine Tatkraft!

Da höre ich es hinter mir lachen! Blitzartig drehe ich mich um und sehe meine lichtvolle Begleiterin, die ich Lianenfrau nenne, mitten im Zimmer stehen.

Natürlich, wieder einmal hat sie meine Gedanken gelesen! Mit strahlendem Gesicht sagt sie zu mir:

„Wisse, weibliches Tun geht anders! Die herzhandelnde Frau hantiert nicht mit der Waffe in der Hand und führt keine Revolution an.

Sie arbeitet auch nicht mit Zahl, daher macht es nichts, wenn irgendwo weniger Frauen als Männer sind. Sie nutzt und versteht die Macht des Herzens.

So setzt sie Impulse mit der Haltung: Wir verändern zuerst in unseren Herzen diese Welt. Erst dann kann sie sich im Außen ändern. Das ist Weibliches Tun oder das Männliche in der Frau!“

Meine Lianenfrau führt mich jetzt zu einem anderen Fenster, das ich noch nie zuvor gesehen habe. Dahinter sehe und erlebe ich eine Frau, in die ich mich augenblicklich einfühlen kann …

Innere Welt

Sie ist gerne Gastgeberin. So auch heute Abend. Ein fröhlicher Freundeskreis sitzt an ihrem großen Tisch. Das Essen hat gut geschmeckt, die Letzten schlecken noch am Dessert.

Die Stimmung ist recht ausgelassen. Es wird gescherzt und gelacht. Aber wie so oft fängt es mit neckischem Geplänkel an und artet dann in eine unangenehme Meinungsverschiedenheit, sogar in Streit aus.

So auch jetzt. Ein Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau heizt sich plötzlich auf, die jeweiligen Partner ergreifen Partei und schon fallen auch die anderen diskutierend mit ein.

Emotionen wie Lautstärke der Unterhaltung klettern auf der Eskalationsleiter stetig nach oben – mit ungewissem Ausgang. Sie hofft, dass rechtzeitig die Vernunft und freundschaftliche Verbundenheit siegt.

Doch das unbehagliche Gefühl in ihrem Bauch wird immer stärker.

Sie serviert Kaffee und flüstert ihrem Mann ins Ohr, dass sie sich kurz zurückzieht. Er nickt und schon gleitet seine Aufmerksamkeit wieder in die Runde, um lautstark mitzureden.

Draußen auf der Terrasse lehnt sie sich mit dem Rücken an die vom Tag gewärmte Hauswand und atmet einige Male tief durch. Dabei fällt ihr Blick in den Garten. Sein ruhiges Dasein tut ihr jetzt richtig gut.

Ein lauer Abendwind streicht zärtlich über ihr Gesicht und schließt dabei ihre Augen. Da ist ihr, als könnte sie zusehen, wie sich in ihrem Herzen eine große weiß-rosa Blüte öffnet.

Ein lieblicher Duft steigt ihr in die Nase und ein wohlig-weiches Gefühl ergießt sich wie ein warmer Lichtstrom in ihren ganzen Körper.

Das innere Unbehagen wird immer leiser und weicht einem wachsenden Gefühl von Sanftmut und Friedlichkeit. Instinktiv weiß sie, dass dieses innere Blütenbild eine reale Energie ist, die zu ihr gehört. Was für ein kraftvoller Gedanke!

Etwas später geht sie wieder zu ihren Gästen zurück. Es geht immer noch lebhaft zu, aber sie fürchtet keine Eskalation mehr. In ihr ist jetzt viel mehr Gelassenheit.

Wortlos nimmt sie ihren Platz wieder ein und verfolgt mit wacher Zurückhaltung das weitere Gespräch. Immer wieder kehrt sie gedanklich zu ihrem Blütenherz zurück und muss dabei innerlich schmunzeln.

Langsam kühlt die Hitze des Wortgefechtes ab und weicht allmählich einer allgemeinen Haltung von Toleranz. Und mit der Zeit entwickeln sich dann in Nebengesprächen ganz andere Themen.

Das vergnügliche Beisammensein kehrt zurück und bleibt bis tief in die Nacht hinein.

Irgendwann verabschieden sich alle und danken ihr für diesen wunderbaren, gemeinsamen Abend …

Zurück in der Realität

Ich höre meinen Mann nach mir rufen: „Komm Benita! Schau dir das bitte mal an!“

Da drehe ich mich um und verlasse rasch das Zimmer mit dem Entschluss, den neuen Zaun gemeinsam mit Freund:innen einzuweihen.

Erkenntnis

Herzenskraft ist unsichtbar.

Text von Elke Leithner-Steiner

Kunst von Birgit Neururer

#01 zum Anfang der Geschichte

Zum Anhören im YouTube Podcast – Das Licht der Lianenfrau

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